Barrio Filmwerkstatt: Concerning Violence
„Concerning Violence – Nine Scenes from the Anti-Imperialistic Self-Defence“ („Über Gewalt“)
„Concerning Violence“ verbindet Filmaufnahmen über die afrikanischen antikolonialen Befreiungsbewegungen der 1960er- und 1970er-Jahre in Mozambique, Guinea-Bissau, Simbabwe und Angola mit Fragementen aus dem historischen Manifest „Die Verdammten dieser Erde“ von Frantz Fanon, einem Vordenker der Entkolonialisierung. „Concerning Violence“ beleuchtet dabei Fanons Analysen über die Folgen der Kolonialisierung Afrikas und zeigt die Rolle der Gewalt.
Weiße Soldaten schießen aus Hubschraubern auf weiße Kühe, eine Lebensgrundlage der kolonisierten Völker Afrikas, offenbar aus Spaß. Diese Einstiegsszene zeigt bereits: Kolonialismus ist Gewalt, ausgeübt am Körper und Eigentum der Kolonisierten, die sich der Macht der Unterdrücker*innen wehrlos ausgeliefert sehen und in weiten Teilen der europäischen (weißen) Geschichtsschreibung unsichtbar bleiben.
In väterlichem Ton kanzelt ein weißer Siedler den fein livrierten Butler ab, der ihm und dem Reporter die Getränke serviert. Während sie den Weißen auf deren Luxusanwesen die Wagen putzen, leben die Einheimischen in Elendsvierteln. Arbeiter einer US-schwedischen Minengesellschaft in Liberia streiken für höhere Löhne, werden dafür von Polizei und Militär verhaftet und in ein berüchtigtes Foltergefängnis gebracht. Kämpfer von Befreiungsbewegungen wie FRELIMO (Mosambik) oder PAIGC (Guinea-Bissau) liefern sich Gefechte mit den Armeen der europäischen Kolonialstaaten. Portugals Flugzeuge bombardieren Dörfer, töten und verstümmeln wehrlose Zivilist*innen.
Frantz Fanon: „Der Kolonialismus (…) ist die Gewalt im Naturzustand und kann sich nur einer noch größeren Gewalt beugen.“
+++ 28.03.24 19 Uhr Barrio Olga Benario, Schlierseestraße 21 81541 München +++