Die rassistische Bezahlkarte aushebeln – jetzt auch im Barrio Olga Benario

Die dieses Jahr eingeführte Bezahlkarte ist Ausdruck des aktuellen rassistischen Klimas in Deutschland und schikaniert Geflüchtete. So erhalten sie neuerdings nur noch 50 € Bargeld und den Rest der Unterstützung auf einer Bezahlkarte, die nur in bestimmten Läden angenommen wird. Um dem eine solidarische Praxis entgegenzusetzen, schließen wir uns als Barrio Olga Benario der Initiative des Netzwerks „Offen Bleiben“ München an, um die Bezahlkarte zu umgehen und Geflüchteten Zugang zu Bargeld zu ermöglichen. Kommt ab dem 21.09. jeden Samstagabend zwischen 19-22 Uhr, um euer Bargeld gegen Supermarktgutscheine zu tauschen, die Geflüchtete mit ihrer Bezahlkarte erworben haben.

Zum Hintergrund

Menschen fliehen vor gewaltsamer Unterdrückung, vor Klimazerstörung, vor Krieg, vor Hunger. Anstatt Fluchtursachen zu lösen, hat sich die Bayrische Landesregierung mit der Bezahlkarte daruf verständigt, den Terror gegen Migrant:innen weiter zu verschärfen. Ein Schachzug dieser rassistischen Politik von CSU und Freien Wählern, von Grünen und SPD ist die Bezahlkarte. Mit dieser Bezahlkarte können Geflüchtete nur noch 50€ Bargeld im Monat abheben. Billige Einkaufsgelegenheiten wie Flohmärkte, Online-Shops oder kleinere Supermärkte und unzählige Kulturangebote bleiben ihnen verwehrt, da die Bezahlkarte dort nicht anwendbar ist. Das entspricht 1,60 € Bargeld am Tag, während Überweisungen von Behörden zugelassen werden müssen. So kam es bereits zu Mahnungen wegen „zu spät“ eingegangener Kindergartengebühren oder willkürliche Sperrungen. Wir lehnen diese Diskriminierung, Entmündigung und rassistische Symbolpolitik ab, die keinerlei reale Probleme löst und lediglich rechte Ressentiments bedient.

Menschen werden von den Folgen der globalen kapitalistischen Wirtschaftsweise zur Flucht gezwungen, sie gehen nicht freiwillig. Sabotieren wir die Bezahlkarte! Und kämpfen darüber hinaus für eine Welt ohne kapitalistische Verwertungslogik, imperialistische Kriege und Umweltzerstörung. 

Die Bezahlkarte sabotieren und sich vernetzen. – so geht‘s!

So geht’s: Geflüchtete können mit ihrer Bezahlkarte in Supermärkten (Lidl, Aldi, dm, Rewe, Edeka, Alnatura) Geschenk-Gutscheine kaufen. Bei den Tauschstellen bekommen sie dafür Bargeld. Das Bargeld kommt von solidarischen Menschen, die es zur Tauschstelle bringen und dafür einen Gutschein bekommen, und damit ganz normal einkaufen können. Durch diesen Tausch kommen Geflüchtete an Geld, über das sie selbst bestimmen können.

Gleichzeitig gibt es an unseren Samstagbarabenden die Möglichkeit sich zu vernetzen. Denn das Barrio Olga Benario ist ein Anlaufpunkt für alle Menschen, Bewegungen und Initiativen, die sich gegen Unterdrückung, Klimakrise, Überwachung, Faschismus, Kriege und den Export von Waffen und Armut in andere Länder einsetzen (wollen). Für alle, die sich nicht mit den alltäglichen Zumutungen des kapitalistischen Systems abfinden wollen.

Kommt daher ab 21. September 2024 zu unserem wöchentlichen Samstagsbarabend von 19-22 Uhr ins Barrio Olga Benario und bringt euer Bargeld bzw. wenn ihr von der Bezahlkarte betroffen seid, eure Gutscheine mit!

 

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