Seit 1975 ist die Westsahara völkerrechtswidrig von Marokko besetzt. Vor 44 Jahren mussten zehntausende Menschen vor den Angriffen der marokkanischen Soldaten in die Wüste zwischen Algerien, Mauretanien und Marokko fliehen. Um die Stadt Tindouf herum leben seitdem um die 200.000 Geflüchtete unter schwierigsten Bedingungen. Bis heute hält die Besatzung an, doch kaum jemand weiß davon. Die EU profitiert. Erst im Februar stimmte das Europaparlament für ein Fischereiabkommen mit Marokko. Europäische Fangflottten erhalten so Zugang zu den Fischgründen vor der Küste Westsaharas. Dafür bekommt das marokkanische Königshaus in den nächsten vier Jahren 160 Millionen Euro. Doch 44 Jahre Besatzung bedeuten auch vier Jahrzehnte Widerstand der sahrauischen Bevölkerung zusammen mit ihrer Befreiungsorganisation Polisario. Bis 1991 führten sie einen Guerillakampf. Dann kam es zum Waffenstillstand und dem Versprechen ein von den Vereinten Nationen organisiertes Referendum über das Schicksal der Westsahara abzuhalten. Doch auch 28 Jahre nach dem Schweigen der Waffen, ist nichts passiert. In der sahrauischen Jugend werden deshalb die Forderungen nach Krieg wieder lauter.
Johannes Jonic, Lucie Herdick, Sarah Müller und Kerem Schamberger berichten von einer 10-tägigen Reise in die Flüchtlingslager um Tindouf. Wie leben die Menschen dort? Wie sieht ihre Perspektive des Kampfes auf? Und was erwarten sie sich für die Zukunft. Diese Fragen werden wir am 3. April um 19 Uhr im Bario Olga Benario mit vielen Fotos und persönlichen Berichten diskutieren. Ihr seid herzlich eingeladen!
Mehr Informationen zur Reise in die Westsahara auf: www.kerem-schamberger.de oder www.kommunisten.de
Veranstalterin: marxistische linke
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