Auf der Veranstaltung wird uns ein Referent des Öku-Büros einen Überblick über die Hintergründe des Putsches sowie die neuesten Entwicklungen in Bolivien vermitteln. Im Laufe der Veranstaltung wollen wir dabei auch auf die Situation in anderen lateinamerikanischen Ländern wie z. B. Brasilien, Chile und Kolumbien eingehen.
In der anschließenden Diskussion kann es darum gehen, wie eine internationale Solidaritätsarbeit angesichts des Wiedererstarkens faschistischer und imperialistischer Tendenzen gestaltet werden kann.
Hintergrund
Verglichen mit anderen Staaten Lateinamerikas gleicht die gut 13 Jährige Amtszeit des ehemaligen bolivianischen Präsidenten Evo Morales einer Erfolgsgeschichte. So gelang ihm und seiner Bewegung zum Sozialismus (MAS) eine bedeutende Reduzierung der Armut, der Ausbau des Bildungs- und Gesundheitssystems sowie die breite Einbeziehung der indigenen Bevölkerung in die gesellschaftlichen Prozesse Boliviens.
Nach seiner umstrittenen Wiederwahl im Oktober wurde Morales jedoch am 10. November durch einen faschistischen Putsch mit Unterstützung des Militärs aus seinem Amt entfernt und zur Flucht nach Mexiko gezwungen. Die neue selbsternannte Präsidentin Añez behauptet, der Demokratie neue Geltung verschaffen zu wollen. Diverse durch Polizei und Militär verübte Massaker, willkürliche Verhaftungen und das Verschwindenlassen von Personen, bereits in den ersten Tagen ihrer Herrschaft, deuten jedoch eher auf das Etablieren einer neuen Diktatur hin.
(VeranstalterIn: Ökumenisches Büro für Frieden und Gerechtigkeit)
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