Barrio Filmwerkstatt „Der unsichtbare Aufstand“ mit Vortrag Vortrag über die Geschichte der Tupamaros in Uruguay und anschließender Diskussion.
Nach der erfolgreichen Revolution in Kuba entstanden in den 60ern in ganz Südamerika revolutionäre Organisationen, die mit bewaffneten Aufständen ihre jeweiligen Regierungen stürzen und dem Beispiel Kubas folgen wollten. Eine Sonderstellung hatten hierbei die Tupamaros in Uruguay:
sie begannen als kommunistische Basisbewegung, die erst nach und nach bewaffnete Aktionen organisierte, welche jedoch nicht zum Ziel hatten, eine Volksarmee aufzubauen, sondern die Bedingungen für die Klassenkämpfe der Basisorganisationen Stück für Stück verändern und dadurch v.a. auch politischen Druck aufbauen wollte. Die Strategie der anderen revolutionären Gruppen in Lateinamerika war eher, die Städte von den Dörfern her einzukreisen um sie einzunehmen und dabei immer größere befreite Gebiete zu schaffen. Die Tupamaros agierten fast ausschliesslich in den Städten und hatten dadurch maßgeblichen Einfluss auf die Gründung diverser Stadtguerillas in Westeuropa.
Der unsichtbare Aufstand handelt von der wichtigsten Aktion der Tupamaros, welche beinahe den Zusammenbruch der damaligen Regierung Uruguays zur Folge hatte: die Entführung eines US-Militärberaters, der offiziell als Entwicklungshelfer im Land war, in Wirklichkeit aber das Militär in Foltertechniken und anderen Aufstandsbekämpfungs-Methoden unterrichtete.
In der Folge dieser Aktion gelang es den Machthabern, fast die komplette Führungsspitze der Tupamaros und viele ihrer Mitglieder zu verhaften. Sie blieben, wenn sie Folter und Haftbedingungen überlebten, bis zu einer Generalamnestie 1985 im Gefängnis.
Danach organisierten sie sich als Partei und stellten mit José Mujica von 2010 bis 2015 den Präsidenten des Landes.
+++ 28.12.23 20:00 Uhr Barrio Olga Benario, Schlierseestraße 21 81541 München +++
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