Vortrag am 18.01 um 19 Uhr im Barrio Olga Benario:
Plantage Dachau
Der „Kräutergarten“ neben dem KZ Dachau
Die ehemaligen SS-Versuchsgüter „Kräutergarten“ waren ein Arbeitskommando des Konzentrationslagers Dachau. Gefangene wurden hier zur Landarbeit und Forschung gezwungen und in großer Zahl ermordet. Das Arbeitskommando trug den Namen Plantage, den Begriff verwendeten auch Gefangene selbst.
Die Betreiberin der Plantage Dachau, die SS-eigene DVA GmbH, unterhielt mehrere landwirtschaftliche Unternehmungen. Eine weitere große Versuchsanstalt befand sich beim KZ Ravensbrück.
Einer der Forschungsbereiche der DVA war dem biologisch-dynamischen Anbau gewidmet, eine Landbaumethode des selbsternannten Hellsehers und Anthroposophie-Begründers Rudolf Steiner. Am Beispiel der Plantage Dachau können wir dem auf den ersten Blick vielleicht widersprüchlich erscheinenden Verhältnis zwischen esoterischer Landwirtschaft und nationalsozialistischer Blut-und-Boden-Ideologie nachgehen.
Jonathan Göhler und Beo Tomek sprechen außerdem über den Entstehungsprozess des Erinnerungs- und Dokumentationsprojekts plantage-dachau.de: Wie gestaltete sich die Arbeit vor Ort und in den Archiven? Wie lässt sich ein Raum in seinen historischen und gegenwärtigen Dimensionen digital vermitteln? Das Leid der hier Ausgebeuteten und Ermordeten, die Ideen seiner Macher? Welche Kontinuitäten lassen sich bis in die Gegenwart nachzeichnen?
Die Präsentation findet in deutscher Sprache statt.
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