Der Fußball ist längst kommerzialisiert: Über die Spielpläne entscheidet das Fernsehen, über den Fußball die Investoren und über die Fans die Polizei. Fans sollen dabei selbstverständlich begeistert mitmachen, konsumieren und die Kulisse liefern.
Zugleich gilt der Fußball immer noch als Ort der Gemeinschaft, als Kulturgut der Massen und bleibt einer der letzten Kontexte, an denen Menschen kollektiv handeln.
Genau dieser Widerspruch treibt viele Fans zum Protest: Stehplätze, Ticketpreise, Montagsspiele, Investoren – an jedem Punkt prallt ihr Wille auf die wirtschaftliche Logik des Geschäfts. Doch wo Fans für ihren Fußball kämpfen, geraten sie nicht nur in Konflikt mit den Vereinen, Verbänden und Investoren, sondern auch mit Staat und Politik, die das Geschäft absichern.
Die Frage ist also nicht bloß, ob Fans gehört werden, sondern ob sie überhaupt gewinnen können, solange das Spiel als Ware organisiert ist. Welche Perspektiven haben Proteste, wenn sie innerhalb dieser Logik bleiben? Und was würde es heißen, den Fußball tatsächlich zurückzuerobern – als bewusste Gegenmacht?
Die Veranstaltung geht mit einer materialistische Fußballkritik den treibenden Kräften einer durchkapitalisierten Fußballindustrie nach, bietet Raum für Austausch und Strategie: Wie kann man Wissen teilen, Strukturen aufbauen und Entscheidungen gemeinsam treffen, ohne sich vereinnahmen zu lassen? Wie lässt sich der Anspruch, »mehr als nur ein Fan« zu sein, praktisch leben? Wer verstehen will, wie Fankultur zur gestaltenden Kraft werden kann – im Block, im Verein, in der Stadt – sollte dabei sein.

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